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Geplanter Geburtszeitpunkt beeinflusst Babys Entwicklung

Geplante Geburt: Jeder Tag zählt... Foto: Dr. Jennifer Meyer Kinder, die nach Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche geboren werden, gelten nach dem Diagnoseklassifikationssystem ICD der Weltgesundheitsorganisation WHO als termingerecht geboren. Kliniken haben in der Vergangenheit geplante Geburten (per Kaiserschbitt oder Einleitung) häufig deutlich vor dem errechneten Geburtstermin terminiert, auch wenn es hierzu keine medizinische Notwendigkeit gab. Es mehren sich nun Studien, die zeigen, wie wichtig diese letzten Tage der Schwangerschaft für die Gehirnentwicklung der Kinder sind. Geplante Geburten wenn möglich spät terminieren  Nicht immer haben Mütter die Wahl: Ein frühzeitiger Blasenriss oder ein schlecht versorgtes Kind im Mutterleib, machen den frühen Geburtstermin häufig notwendig. Wenn jedoch das Abwarten medizinisch möglich ist, sollten Eltern in ihren Entscheidungen gut beraten werden: Eine aktuelle US-Studie um Emma Espel von der psychologischen Fakul...

Lieber nix für alle...

Foto: Dr. J. Meyer Im Büroalltag erleben viele Menschen Konkurrenz. Eine Bekannte berichtete kürzlich wie eine Kollegin, die nicht im Homeoffice arbeitete, sich dafür einsetzte, dass alle Kolleginnen im Homeoffice eine Pflichtpause einhalten mussten, die auf die Arbeitszeit angerechnet wurde. Für sich selbst erreicht hatte die Kollegin nichts, außer einer tiefen Befriedigung, dass es nun allen gleich erging, mit fünf Stunden im Homeoffice oder acht Stunden vor Ort. Der hat aber ein Gummibärchen mehr! Im Kindergarten läuft das beschriebene Szenario genauso ab, oder, so legt eine neue US-Studie nahe, noch intensiver. Der Verhandlungsgegenstand ist selbstredend ein anderer: "Die darf raus und ich nicht." "Der hat aber ein Gummibärchen mehr als ich." "Ich will auch den großen Bagger." Eine neue Studie eines Teams um die Verhaltenspsychologin Katherine  McAuliffe von der Universität Yale belegt, dass bereits Vierjährige auf eine Belohnung verzichten, w...

Vorlesen. Vorlesen. Viel Vorlesen!

Foto: Dr. J. Meyer Winterzeit ist Vorlesezeit. Passend dazu erschien nun im Dezember 2014 eine Übersichtsarbeit einer Arbeitsgruppe der Chochrane Collaboration. Die Arbeitsgruppe rund um Elizabeth Sloat aus Kannada konnte  bestätigen, wie wichtig das gemeinsame intensive und interaktive Lesen mit den Eltern für Kinder im Alter von null bis vier Jahren ist. Cochrane Studien gelten als besonders verlässlich. Ein Zusammenschluss von internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern garantiert die Qualität und wirtschaftliche Unabhängigkeit der Studien. "Was glaubst Du macht die kleine Hexe jetzt?" Elizabeth Sloat und ihre Kolleginnen und Kollegen konnten zeigen, dass Programme, die Einfluss auf die gemeinsame Lesezeit mit den Eltern bei bis zu vier Jahre alten Kindern nehmen, positive Effekte auf den aktiven und passiven Wortschatz der Mädchen und Jungen haben. In der Vergangenheit konnten Studien diesen Effekt bereits zeigen. Die vorliegende Studie bestätigt ...

Krabbelst Du noch oder läufst Du schon?

Laufen und Sprechen sind die beiden Fähigkeiten, die Eltern gebannt erwarten. Für Kinder bedeuten sie große Fortschritte in Richtung Selbständigkeit. Doch was haben beide Fähigkeiten miteinander zu tun? Wie beeinflussen sie sich? In welcher Reihenfolge passiert was? Klar ist, sobald die Kinder laufen, verändert sich massiv ihr Blickfeld und damit ihre Wahnehmung. Das bestätigte auch eine Arbeitsgruppe um Kari S. Kretch von der New York University. Sie beschäftigten sich mit dem Blickfeld krabbelnder und laufender Kinder. Dazu untersuchten sie 13 Monate alte Kinder, die einen "Eye-Tracker" trugen. Das ist eine Kamera, die die Blickrichtung der Kinder misst und am Kopf befestigt wird. Weitere Kinder trugen einen Bewegungsdetektor am Kopf, der die Bewegungsrichtung des Kopfes misst. Wie zu erwarten, schauten krabbelnde Kinder mehr in Richtung Fußboden und weniger in Richtung Wände. Laufende Kinder konnten ihren Bezugspersonen direkt geradeaus ins Gesicht schauen. Krabbelnd...

Mutterschaft verändert das Gehirn der Mütter langfristig positiv

Die Anforderungen an Eltern nach der Geburt eines Kindes sind enorm. Kaum eine Lebensumstellung stellt Menschen vor solch immense Veränderungen und Herausforderungen. Doch welche Auswirkungen ergeben sich daraus an Anpassungsfähigkeit auf das Gehirn von Müttern und Vätern langfristig nach der Geburt der Kinder? Dieser Frage gingen bereits im Jahr 2008 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der University of Richmond in einem Artikel im Fachmagazin "Archives of Sexual Behavior" nach. Sie konnten an Ratten nachweisen, dass die Fähigkeit der Nervenzellen und Synapsen, sich nutzungsabhängig zu verändern langfristig durch die Mutterschaft positiv beeinflusst wird. Auch konnte gezeigt werden, dass sich das Verhalten der Ratten langfristig verändert: Ängstlichkeit und Zögerlichkeit sind bei Muttertieren weniger anzutreffen, der Orientierungssinn verbessert sich und das Gehör wird geschärft. Wachstumsprozesse im Gehirn konnten langfristig nachgewiesen werden. Social Freezing ve...

Angenehme Gerüche fördern Babys Aufmerksamkeit und Gemütszustand

Foto: Dr. Jennifer Meyer Angenehme Gerüche lassen Säuglinge aufmerksamer und besser gelaunt werden. Caroline Coffield vom kanadischen ¨The Boggs Center of Developmental Disabilities¨ untersuchte zu dieser These gemeinsam mit ihren Forschungspartnerinnen eine Gruppe von 27 sechs Monate alten Säuglingen. Ihnen wurden Bilder von einer Frau mit freundlichem oder traurigem Gesicht präsentiert. Wurden den Babies angenehme Gerüche (bspw. Kiefer oder Babypuder) gleichzeitig dargeboten, schauten sie sich die Gesichter im Durchschnitt länger an und zeigten mehr positive emotionelle Reaktionen, indem sie beispielsweise mehr lachten, als ohne Darbietung von Gerüchen. Angenehme Gerüche lassen Babies, aber auch Erwachsene mehr lachen und aufpassen. Dass angenehme Gerüche sowohl emotionell als auch kognitiv positive Effekte haben, war bereits bei Erwachsenen und Kindern bekannt. Das Forscherteam konnte diesen Effekt nun auch für Säuglinge nachweisen. Quelle: Coffield et al.: Adding Odor: L...

Berührungen beeinflussen die Sprachentwicklung bei Babies

Säuglinge lieben Reimspiele mit Berührungen und Kitzelelementen. Eltern stupsen intuitiv ihre Babies an die Nase und sagen dabei "Na-se!". Sie strampeln mit den Beinchen und küssen die Zehen und benennen dabei ganz beiläufig die Körperteile. Welchen Einfluss Berührungen auf das Sprachverständnis von Säuglingen haben, untersuchte ein Forscherteam des Kindersprachlabors der Purdue University unter der Leitung von Amanda Seidl. Sie untersuchte eine Gruppe von 48 vier Monate alten Säuglingen und konnte dabei zeigen, dass Berührungen den Kindern beim Erlernen von Wörtern deutlich halfen. Das Wort "dobita" hörten die Kinder Dank Berührung heraus, "lepoga" nicht. Auf dem Schoss ihrer Eltern wurde den Kindern ein Tonband mit fließendem sinnfreiem Text vorgetragen, darunter unter anderem je 24 mal die Wörter ¨dobita¨ und ¨lepoga¨. Eine Experimentierperson saß ihnen gegenüber und fasste bei dem Auftauchen des Worts ¨dobita¨ zuverlässlich ein Knie der Babies an. ...